free web builder

Do Re Mi - was ist das?

Relative Solmisation ist ein Unterrichtskonzept, das auf lebendige Weise Theorie mit Gehörschulung verbindet. 
Wie geschieht das?
Jede Stufe der Tonleiter erhält eine Singsilbe, die unabhängig ist von der Tonart, also auch von den absoluten Notennamen C D E F G A H. 
In Dur sind das die Silben Do Re Mi Fa So La Ti Do, in Moll entsprechend La Ti Do Re Mi Fa So La 
So lassen sich Melodien singen. 
Beispiel: das Lied „Hänschen klein“ klingt solmisiert So Mi Mi Fa Re Re Do Re Mi Fa So So So … und zwar egal ob ich in C-Dur, Fis- Dur oder H- Dur singe
Zu jeder Stufe gibt es zusätzlich ein Handzeichen, sozusagen eine optische Vorform der Notenschrift.
So lassen sich Melodien im Raum sichtbar machen.
Auf diese Weise lernen die Schüler das Tonsystem im wahrsten Sinne des Wortes zu begreifen. Sie verstehen die Beziehungen der Töne zueinander und entwickeln eine innere Tonvorstellung. Sie erlernen die Fähigkeit nach Gehör eine Melodie zu spielen, zu improvisieren und natürlich auch Notentexte zu entschlüsseln. 

Mobirise



Vorteile der Relativen Solmisation

Ein Beispiel:
Clara und Hanna sind Freundinnen. Clara hat seit einem halben Jahr Klavierunterricht und kann „Hänschen klein“ spielen. Hanna spielt Geige und kann das Lied ebenfalls. Die beiden Mädchen treffen sich und wollen das Lied gemeinsam spielen. Sie stellen ihre Noten auf und beginnen zu spielen. Heraus kommt Katzenmusik. Clara hat in C- Dur gespielt, Hanna in D-Dur, also genau einen Ton höher. Die Kinder wundern sich, dass es so schief klingt, obwohl sie doch beide richtig spielen.
Max und Moritz sind ebenfalls gute Freunde. Auch Max kann schon „Hänschen klein“ spielen. Er hat seit einem halben Jahr Klavierunterricht mit Relativer Solmisation. Sein Freund Moritz hat Flötenunterricht und kennt sich ebenfalls mit Do Re Mi aus. Die beiden treffen sich und beschließen, zusammen zu spielen. Max kann sein Lied in C-Dur, F- Dur, G- Dur und Fis- Dur spielen. Moritz spielt in G- Dur, D- Dur und A- Dur. Die beiden einigen sich auf das g als Do und los geht’s. Oma und Opa singen begeistert mit.
Warum ist das so?
Im ersten Fall haben die Kinder gelernt nach Noten zu spielen, ihr Gehör wurde nicht geschult. Clara und Hanna hörten zwar, dass es schief klang, verstanden aber nicht, warum. Auch fehlten ihnen die theoretischen Kenntnisse, das Stück in einer anderen Tonart zu spielen.
Max und Moritz lernen mit Hilfe der Relativen Solmisation ganz selbstverständlich in vielen Tonarten zu spielen. Sie haben die Beziehungen der Töne verstanden. Für sie klingt „Hänschen klein“ immer so: 


Mobirise
Aus Wilhelm Baberkoff  Doremius 

Geschichte der Relativen Solmisation

Die Entstehung der Relativen Solmisation ist schon über 1000 Jahre alt und reicht bis ins Mittelalter zurück. Damals brauchte ein Mönch ca. 10 Jahre um alle Gregorianischen Choräle zu lernen. Dem Mönch und Musikgelehrten Guido von Arezzo gelang es, die Zeit auf ein Jahr zu verkürzen, und zwar mit einer einfachen Methode: er benannte die ersten 6 Stufen der Tonleiter mit den lateinischen Anfangssilben eines Heiligen Liedes. Auf diese Art konnte man sich die Melodien viel leichter einprägen. Aus den 6 Silben Ut Re Mi Fa So La entwickelten sich Do Re Mi Fa So La Ti Do.
 Im 19. Jahrhundert erfand der Gesangslehrer und Prediger John Curven in England noch Handzeichen hinzu. Nun konnte man Musik zeigen und hatte so noch eine zusätzliche Erinnerungshilfe.
Im 20. Jahrhundert entwickelte der Komponist und Musikpädagoge Zoltan Kodaly seine Methode der Relativen Solmisation, die seitdem als Kodaly- Methode bekannt ist. Hinzu kam noch eine Rhythmussprache bestehend aus verschiedenen Rhythmussilben. In ganz Ungarn wurde sehr erfolgreich nach diesem Konzept unterrichtet.
Die Methode der Relativen Solmisation ist längst kein Geheimtipp mehr und beginnt sich immer mehr auszubreiten. Aniko Baberkoff, eine „Enkelschülerin Kodalys“ verwendet die Relative Solmisation als Grundlage ihrer eigenen Methode „Hören Singen Spielen“. In der Unterrichtsliteratur für Klavier wird sie von Malte Heygster („Wir am Klavier“, Schott Verlag), Martin Widmaier („Das kleine Land“, Edition Peters) und Elfi Renetzeder („Tastenmini“, Pianodidact) verwendet.

Adresse

Martina Heinstein
Uferstr.66 
69120 Heidelberg

Kontakt

E-Mail: martina@heinstein.de 
Tel: 06221 136659